Am 04. Oktober betreten wir die noch feuchte Streuobstwiese in Leuba und gehen auf die Mitarbeitenden vom Internationalen Begegnungszentrum zu, die gerade ihr Auto ausladen. Auch wir tragen eine Saftpresse, Töpfe, Messer und weitere Materialien vor uns her, den steilen Hang hinauf bis zu einem kleinen Häuschen. Hier bauen wir später den Pavillon mit der Gruppe der Görlitzer Werkstätten auf, der uns vor möglichem Regen schützen soll. Auch die 14 Teilnehmenden sind pünktlich und packen auf dem Weg zur Hütte direkt mit an. Die Gruppe ist schon klar über das Kindesalter hinaus, aber betrachtet trotzdem mit glänzenden Kinderaugen die Aussicht Richtung Polen und die reich behangenen Bäume auf der Wiese. Was soll ich sagen, mir geht es da nicht anders. Also starten wir die Veranstaltung. Lisa vom IBZ stellt uns kurz vor und erläutert den Ablauf und dann kann es auch schon losgehen:
Zur Entdeckung der Streuobstwiese bitten wir alle Teilnehmenden darum, uns unterschiedliche Dinge mitzubringen, die auf der Wiese zu finden sind - und schon schwärmen alle los. Wir betrachten die verschiedenen Farben der Früchte, besprechen was wir gefunden haben und teilen uns anschließend in Kleingruppe auf, um einen “Lieblingsbaum” zu inspizieren. Hierbei sollen die Teilnehmenden auf bestimmte Merkmale des Baumes achten. Alle Gruppen sind sehr vertieft - schmecken, fühlen, betrachten ihren Baum, den sie anschließend der Reihe nach allen vorstellen. Doch jetzt geht es an die Arbeit!
Alle schnappen sich Eimer und Kisten und verteilen sich auf der Wiese, um Äpfel zu sammeln. Es dauert keine Stunde und alle Kisten sind prall gefüllt mit roten, gelben, grünen, großen und kleinen Äpfeln und auch ein paar Birnen haben sich darin verirrt. In der Zeit des Sammelns haben wir bereits begonnen, die Saftpresse aufzubauen. Ein komplizierteres Unterfangen, wie zuerst gedacht. Doch mit vereinten Kräften konnten wir die Funktionsweise der neuen Presse endlich verstehen und direkt die ersten schon zerschredderten Apfelstücke in die Presse befördern. Das Pressen übernimmt zum Glück ein motivierter Teilnehmer - doch auch ihm steht die Anstrengung ins Gesicht geschrieben. Doch schlussendlich erhalten wir drei randvolle Kannen Apfelsaft, die wir bei einem gemütlichen Mittagessen zusammen genießen. Amüsanterweise sind in den gepackten Mittagsbeuteln neben Brot, Möhre und Gurke auch … ein Päckchen Apfelsaft. Die meisten davon blieben an dem Tag wohl unangetastet.
Zum Abschluss setzen wir uns alle zusammen und erzählen, was uns an diesem Tag gefallen hat - für mich war es ganz klar, gemeinsam in der saftigen Wiese in der Sonne zu sitzen, Apfelsaft zu trinken und die Wolken über Polen zu beobachten.